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Die neuen Fälle von PROFESSOR VAN DUSEN sind die Fortführung der legendären Hörspielkri- minalserie von Michael Koser, die 1978 bis 1999 im RIAS Berlin und später im Deutschlandradio lief. Als Schauspieler und Regisseur habe ich bereits in verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt, aber die Rolle des Hutchinson Hatch in den neuen Fällen des Professors van Dusen hat eine besondere Bedeutung für mich. Ich bin in Berlin geboren und aufgewachsen, und die Möglichkeit, in einer der erfolgreichsten deutschen Hörspielserien mitzuwirken, war für mich eine wahre Ehre.

Zugegeben, ich kannte die alten Hörspielfolgen, die auf den Kurzgeschichten und Figuren von Jacques Futrelle basieren, nicht besonders gut. Meine damalige Freundin war jedoch ein großer Fan und schwärmte von der Serie. Ich persönlich konnte aber keinen Zugang dazu finden. Das lag nicht an der Qualität der Folgen, sondern eher an meinem eigenen Hörverhalten. Die Art der Produktion war damals anders und sie sprach mich nicht so an. Deshalb war ich umso begeisterter, als ich die Chance erhielt, Hutchinson Hatch zu spielen … äh, zu sprechen … und einen neuen Ansatz für die Serie zu verfolgen.

Die Vorbereitung auf die Rolle war aufregend. Als mich die Anfrage erreichte, war ich zunächst einmal sprachlos. Ich hatte immer den Traum, in einer Hörspielserie mitzuwirken, und nun bot sich mir diese Gelegenheit. Mir war bewusst, dass es eine große Herausforderung war, in die Fußstapfen des großartigen Klaus Herm zu treten. Aber ich war entschlossen, gemeinsam mit dem Regisseur Dr. Gerd Nau- mann einen neuen Weg zu gehen. Wir wollten die Serie im traditionellen Sinne weiterführen, aber mit einer eigenen kreativen Sprache und Spielfreude. Es war nicht einfach, da die Fans der Serie andere Stimmen gewöhnt waren und die alte Produktion noch im Ohr hatten. Dennoch blieben wir unserer Vision treu und mittlerweile sind wir bereits bei über 35 Folgen angelangt.

Hutchinson Hatch ist ein überaus loyaler und freundlicher Mensch. Er ist hilfsbereit, manchmal ein wenig naiv und verbohrt, aber wenn er sich einer Sache verschreibt, bringt er sie zu 100 Prozent zu Ende. Auf ihn kann man sich verlassen. In gewisser Weise ähneln wir uns sogar. Die Beziehung zwischen Hutchinson Hatch und Professor van Dusen ist wie die eines alten Ehepaars. Sie können nicht miteinander, aber auch nicht ohneeinander. Ihre Gegensätzlichkeit macht die Serie aus und sie ergänzen sich auf eine einzigartige Weise. Wir sind beste Freunde, Arbeitskollegen, Partner und Ehepaar – alles in einem.

Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die zweite Folge der neuen Fälle mit dem Titel „Professor van Dusen reitet das trojanische Pferd“ von Michael Koser. Die Episode spielte im Nahen Osten und stellte sprachlich eine Herausforderung dar. Ich er- innere mich noch genau an die Aufnahmen und den Respekt, den ich vor den einzelnen Takes hatte. Es war eine schöne Reise in den Nahen Osten und ich bin stolz darauf, wie wir diese Episode umgesetzt haben – vor allem bei den teilweise endlosen, nie endenden Sätzen und Formulierungen.

Nach über 35 Folgen fühle ich mich in der Rolle des Hutchinson Hatch mittlerweile angekommen. Gemeinsam mit Bernd Vollbrecht, der Professor van Dusen „verkörpert“, sind wir ein eingespieltes Team.

Ich persönlich konnte aber keinen Zugang dazu finden.
Das lag nicht an der Qualität der Folgen, sondern eher an meinem eigenen Hörverhalten.

Wir haben viel Spaß bei den Aufnahmen und können uns gegenseitig vertrauen. Auch der Regisseur Dr. Gerd Naumann gibt uns den Freiraum, unsere Charaktere zum Leben zu erwecken und das ist keineswegs selbstverständlich..\
Meine Rolle als Hutchinson Hatch in „Professor van Dusen – die neuen Fälle“ macht mir sehr viel Spaß. Es ist eine tolle Chance, in die Welt dieser beliebten Figur einzutauchen und sie mit Leben zu füllen.

Es ist immer spannend, die Interaktion und Chemie zwischen den Charakteren zum Ausdruck zu bringen, vor allem wenn wir gemeinsam aufnehmen.

Der Weg von der Skriptübergabe bis zur fertigen Folge ist ein langer Prozess. Wenn wir das Skript erhalten, nehmen wir uns natürlich Zeit, es sorgfältig durchzulesen. Leider jeder für sich. Das Lesen des Skripts ist ein wichtiger Teil unserer Vorbereitung auf die Aufnahme. Hier streichen wir uns Aussprachen an oder notieren mögliche Fragen zur Dramaturgie, die wir dann jeweils am Aufnahmetag vorab klären.

Ob wir gemeinsam oder getrennt aufnehmen, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Verfügbarkeit der Sprecher*innen und technische Gegebenheiten. Es ist immer spannend, die Interaktion und Chemie zwischen den Charakteren zum Ausdruck zu bringen, vor allem wenn wir gemeinsam aufnehmen. Bernd und ich nehmen meistens zusammen auf – das finde ich bei diesen beiden Rollen auch sehr wichtig. Wir können gut voneinander abnehmen und schauen uns beim Lesen auch immer an, sodass wir dann tatsächlich irgendwie miteinander spielen, wie auf einer Bühne, nur vor dem Mikrofon. Gemeinsame Sprachaufnahmen finde ich generell vom schauspielerischen Aspekt immer attraktiver, als allein im Studio zu sein. Zusammen kann man immer mehr entwickeln und sich gegenseitig viel mehr abholen – es ist dann natürlich auch eine andere Konzentration im Atelier. Die Zusammenarbeit mit Bernd Vollbrecht, Dr. Gerd Naumann, den „Gästen“, also Kolleg*innen, die Episodenrollen ihre Stimmen leihen, und dem gesamten Team bei Audioberlin hat meinen Respekt vor dieser Kunst des Hörspiels echt nochmal vertieft .

Die Dauer der Arbeit an einer Folge kann variieren, abhängig von der Komplexität der Geschichte und der Länge des Skripts. Manchmal dauert es mehrere Stunden oder sogar Tage, aber jeder Moment ist es wert. Tatsächlich sind Bernd und ich immer für einen Tag im Hörspielstudio und nehmen so um die sechs Stunden auf. Plus Pausen. Unser Regisseur ist aber dann mit einer Folge mehrere Tage oder auch mal Wochen beschäftigt, da er die Folgen auch noch schneidet. Dann geht es in den Soundmix und es folgt noch Musik und Covergestaltung.

In der Rolle des Hutchinson Hatch freue ich mich darauf, gemeinsam mit Professor van Dusen in die Welt der Detektivgeschichten einzutauchen und spannende, intelligente Abenteuer zu erleben. Zusammen werden wir hoffentlich den Geist von Jacques Futrelle und Michael Koser am Leben erhalten und die Faszination für spannende Kriminalfälle und brillante Deduktion noch lange teilen.

Und später, nach den Aufnahmen, halte ich tatsächlich eine CD mit dem jeweiligen Fall in der Hand … unglaublich. So ungefähr müssen sich Musiker*innen fühlen, die ihre „Platte“ in den Händen halten – ein kleines Stück von einem selbst.

„Professor van Dusen – die neuen Fälle” werden von ALL SCORE MEDIA für MARITIM HÖRSPIELE produziert.

NICOLAI TEGELER
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