Es ist spannend, einmal nicht fremde Worte von Autor*innen zu sprechen, diesen Leben einzuhauchen, sondern den eigenen, selbst geschriebenen. Es ist ein ganz anderes Gefühl als Schauspieler gleichzeitig auch Autor und Produzent in einer Person zu sein. Das öffnet einen anderen Bereich – eine erschöpfende, jedoch auch sehr befriedigende Arbeit. Sie erweitert den Horizont immens.
In der Pandemie hieß es für mich und viele andere auch: alles neu denken. Theater geschlossen, Kinos geschlossen, das Drehen erst einmal eingestellt. Es fühlte sich an wie Berufsverbot. Was tun? Wie geht es weiter? Wie lange dauert die Pandemie?
Alles stand infrage.
Dann kam mir die Idee, ein Buch zu schreiben. Nicht aufgeben, nicht jetzt. Mut machen, mir selbst und anderen. Ein Mutmachbuch: „Nimm Dich selbst bei der Hand”. Ein Handbuch für Schauspieler*innen mit vielen Tipps etc.
Dieses Buch zu schreiben, hat mich beflügelt. Absolutes Neuland. Ich habe es einfach gemacht, ich wollte etwas tun, kreativ sein. Kein Stillstand, weil alles still stand.
Durch das Arbeiten mit meinem damaligen Schauspielcoach an einer Figur entstand dann eine weitere Idee, ein Bühnenprogramm zu schreiben: „HOLGER F. – EINE EINFACHE GESCHICHTE IN 14 LIEDERN”.
Holger F. war da, plötzlich und unerwartet. Nur über Lieder, insgesamt 14, ließ ich seine Geschichte erzählen. Ich hatte mir eine eigene Figur erschaffen, eine Kunstfigur. Kreativ arbeiten, nicht ausbremsen lassen von Corona. Mein fester Vorsatz war, dieses Bühnenprogramm auch auf die Bühne zu bringen, das war das Ziel. Und ich habe es erreicht.
Natürlich hatte ich sowohl beim Buch, beim Bühnenprogramm als auch beim Kurzfilm HOLGER F. – EINFACH LIEBE und jetzt beim letzten Teil der Trilogie von HOLGER F. – EINE ANDERE GESCHICHTE MIT MUSIK Unterstützung und dramaturgischen Beistand von www.kmkb.de. Danke Claudia.
Wie gesagt, es war totales Neuland für mich. Wie schreibt man ein Buch? Wie eigene Texte für die Bühne? Wie ein Drehbuch?
Und dies war und ist ein guter Weg für mich. Ich hätte das nie für möglich gehalten, dass ich das alles kann. Ich kann es! Und dieses Bewusstsein, mehr zu sein, nicht „nur” Schauspieler ist einfach klasse und lässt mich weiter wachsen und lernen. Und das ist gut so.
