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Die Schauspielbranche ist eine der härtesten und umkämpftesten in Deutschland. Jede Schauspieler*in möchte ihren Traum leben und u. a. in der Film- und Fernsehwelt Fuß fassen. Doch der Weg dorthin ist steinig und voller Herausforderungen. Eine davon ist die Möglichkeit, sich gut präsentieren zu können und gefunden zu werden.

Die Branche ist jedoch intransparent und es gibt zahlreiche Plattformen, die den Eindruck erwecken, dass sie für den Erfolg von uns Schauspieler*innen unabdingbar sind. Viele Schauspieler*innen pflegen daher diverse Besetzungsdatenbanken und zahlen im Zweifel für mehrere, da kostenlose Profile in der Suche meist benachteiligt werden. Sie haben ein schlechteres „Ranking“ und sind nicht mit allen besetzungsrelevanten Informationen ausgestattet. Das ist nicht nur aufwendig und kostspielig, sondern auch eine Hürde, die vor allem für Berufsanfänger*innen und Schauspieler*innen mit begrenztem Budget eine enorme Belastung und eine Chancenungleichheit darstellt. Daher ist es richtig, dass der BFFS auch bei dem Thema Datenbanken das Heft in die Hand genommen und eine Empfehlung für Filmmakers ausgesprochen hat.

Doch wie kam es zu dieser Empfehlung? Der BFFS hat seit Jahren das Ziel, dass Schauspieler*innen nicht mehrere Datenbanken pflegen und zahlen müssen, um für Besetzungen gefunden zu werden. Dazu wurden bereits vor einigen Jahren die entsprechenden Gespräche, zunächst mit Filmmakers als Marktführer aufgenommen. Castupload hat Filmmakers gekauft, wodurch die älteste Schauspieldatenbank in D/A/CH mit dem größten Besetzungssystem in der EU vereint wurde. Der BFFS hat die Chance, die diese Vereinigung mit sich bringt, erkannt und diesen Schritt von Anfang an begleitet, um mitzugestalten und eine für uns Schauspieler*innen faire Datenbank zu schaffen. Dies ist dem BFFS gelungen!

Es gibt eine neue Abo- Möglichkeit namens „Filmmakers & Schauspielervideos Connected“, die für BFFS-Mitglieder ebenfalls um 20 Prozent rabattiert ist.

Was hat die Kooperation mit Filmmakers den Schauspieler*innen konkret gebracht? Zum ersten Mal sitzt der BFFS, und damit wir Schauspieler*innen, bei einer Besetzungsdatenbank im Beirat und kann sich für unsere Interessen kontinuierlich einsetzen. So ist nun alles Besetzungsrelevante auf dem neuen Filmmakers kostenlos, und das kostenlose Abo wird in der Suche nicht benachteiligt – anders als bei anderen Plattformen. Beim umfangreichen Premium-Abo erhalten alle BFFS-Mitglieder 20 Prozent Rabatt. Auch aufgrund der Empfehlung des BFFS hat sich Schauspielervideos entschieden, eine Schnittstelle zu schaffen und seine Daten mit Filmmakers zu synchronisieren. Es gibt eine neue Abo-Möglichkeit namens „Filmmakers & Schauspielervideos Connected“, die für BFFS-Mitglieder ebenfalls um 20 Prozent rabattiert ist. Der BFFS arbeitet derzeit mit Hochdruck daran, dass eine Synchronisation auch mit dem kostenlosen Profil möglich wird. Aus den drei wichtigsten und konkurrierenden Plattformen Castupload, Filmmakers & Schauspielervideos sind nun zwei kooperierende Plattformen geworden. Am Ende geht es uns Schauspieler*innen darum, möglichst nicht mehr als eine Besetzungsdatenbank mit unseren Daten füttern und bezahlen zu müssen. Je mehr sich für uns Schauspieler*innen relevante Datenbanken vernetzen, umso besser ist das!

Diese Erfolge zeigen, wie wichtig es ist, dass sich der BFFS als Gewerkschaft in die Gestaltung der Branche einbringt. Durch das Bestreben nach Vereinfachung und Transparenz sowie die Verhandlung von Vorteilen für uns Schauspieler*innen können Hürden abgebaut und die Chancen auf erfolgreiche Besetzungen erhöht werden. Als Gewerkschaft hat der BFFS die Aufgabe, Fortschritte zum Wohle seiner Mitglieder durchzusetzen, auch wenn das oft nicht einfach ist. Oft stoßen diese Fortschritte auf den heftigen Widerstand anderer Gruppen, die entgegengesetzte Interessen haben. Bei Tarifverhandlungen und Lobbyarbeit in der Politik ist das nicht anders. Doch der BFFS lässt sich nicht entmutigen und setzt sich weiterhin für die Interessen seiner Mitglieder ein.

Zu oft wird sich auf dem Rücken von uns Schauspieler*innen eine goldene Nase verdient. Aber da, wo wir Schauspieler*innen mit gut gepflegten Daten sind, sind am Ende auch die Besetzer*innen, und das ist unsere Stärke. Diese Stärke sollten wir nicht unterschätzen. Die Empfehlung für Filmmakers ist also nicht nur eine Entscheidung für eine bestimmte Datenbank, sondern auch ein Bekenntnis zur Stärkung der Schauspieler*innen und ihrer Interessen.

BEKA BEDIANA,
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