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Es ist eine bekannte Tatsache, dass es nicht immer aus dem Wald herausschallt, wie man in ihn hineinruft. Freundlichkeit und gegenseitiger Respekt werden (besonders an dieser Stelle) zwar immer wieder eingefordert, aber gelten bei einigen Menschen weiterhin eher als überbewertet. Dass es auch im Verdeutschungs-Gewerbe Hierarchien gibt, Vorgesetzte und Nachgeordnete, Wichtige und „ganz Wichtige“, wird niemand ernsthaft leugnen. Aber dabei macht im Miteinander eben auch der Ton die Musik…
Beim Thema Diversität muss man sensibel sein, nicht zuletzt, was die Sprache beziehungsweise bestimmte Formulierungen oder Schreibweisen angeht. Ein einfaches Beispiel: ES HEISST „DIE AUF! NAHMELEITER“. DER BEGRIFF BESCHREIBT EINE SPEZIELLE LEITER, VON DER AUS MAN EINEN GUTEN ÜBERBLICK AUF DIE LAUFENDEN AUFNAHMEN HAT (nicht zu verwechseln mit einem sogenannten „hohen Ross“).
Nun schrieb neulich eine Kollegin eine freundliche Nachricht mit der Anrede „Liebe Aufnahmeleiter*innen der…XY!“ Die Antwort kam postwendend – und zwar von ganz oben: „…Verzichte auf Anreden wie ‚Aufnahmeleiter*innen’ oder ‚AufnahmeleiterInnen’. Der Beruf ist der des Aufnahmeleiters. Alles andere ist schlicht falsch, auch wenn es gerade ziemliche Mode ist.“ Das ist zwar noch nicht mal der gesamte Text, aber auch diese Zeilen lassen einen schon ein wenig schaudern. Nicht vor der geballten Stringenz der Beweisführung, sondern eher vor dem Ton, der da angeschlagen wird. Denn er klingt nicht gut.
Jeder klingt bei uns anders. Und das meint nicht nur die Stimmen der Sprechenden, sondern aller Beteiligten: Die lauten und die leisen, die tiefen und die hohen, die warmen und die kühlen. Das ist nicht immer harmonisch, aber so ist das eben nun mal bei einer „großen Familie“. Da geht es manchmal ganz schön durcheinander. Nur: Von oben herab – das geht gar nicht.

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